Mein Tag bei der AERO 2018 in Friedrichshafen

Heuer fand die 16. German Flight Simulation Conference – veranstaltet von Aerosoft – zum ersten Mal im Rahmen der AERO 2018 vom 18.04. bis 21.04.2018 in Friedrichshafen statt. Zwei interessante Veranstaltungen an einem Ort. Ein guter Grund dies für einen Ausflug zu nutzen. Kurze Rücksprache mit meinem Mausi und schnell war klar, dass ich alleine dorthin reisen werde. Damit das ganze noch schöner wird, habe ich mich dazu entschlossen nicht mit dem Auto und einer Nächtigung sondern per Flug an- und abzureisen. So bestand dieser Tag, der 20. April 2018, aus 4 Flügen, dem Besuch der AERO, interessante Vorträge im Flight Simulation Bereich und viel, viel, viel gehen. Hier der Tag detailliert:

So habe ich gesucht, welche Flugverbindungen es von Wien nach Friedrichshafen gibt. Hier schon eine für mich neue Erfahrung: Nicht die so angepriesenen Seiten die angeblich alle Preise vergleichen sondern die ganz  normale Google-Suche brachte mir das günstigste Ergebnis: direkt bei Lufthansa buchen. So tat ich es auch:

Wien – Frankfurt mit LH1247
Frankfurt – Friedrichshafen mit LH370
Friedrichshafen – Frankfurt mit LH377 und
Frankfurt – Wien mit LH1246

Um sicherzugehen, dass ich auch dort sitze wo ich das sehe was mich besonders interessiert – nämlich wann und wie Flaps und Speedbreaks eingesetzt werden – habe ich für alle 4 Flüge gleich auch meinen Sitzplatz reserviert: Sitz 23F.

Die Anreise, Teil 1

Einen Tag vor dem Abflug konnte ich mit der Lufthansa APP schon einchecken und bekam auch gleich die Boardkarte(n). Boarding für LH 1247 ist um 05:40, Gate F01. Super – vom Skylink bin ich noch nie abgeflogen. Das Boarding begann pünktlich und war schnell abgeschlossen obwohl es nur sehr wenige freie Plätze in der A320 gab. WiFi gibt es auch im Flieger – super. Lufthansa bietet in der APP Infos zum Flug wie Entfernung zur nächsten größeren Stadt, Entfernung zum Ziel, momentane Höhe in Fuss und Metern sowie aktuelle Geschwindigkeit über Grund in Km/h. Das hab ich mir natürlich genau angesehen und mit meinen Erfahrungen mit X-Plane verglichen. Erster Unterschied: Ich nehme meistens FL360 – die LH 1247 ist am 20. April mit FL340 geflogen. Und was mich auch überrascht hat: Landung auf 07C. Die 07C/25C kannte ich bisher nur als Startpiste. Der Flug war ruhig bei schönem Wetter. Hier einige Bilder:
An dieser Stelle zeige ich auch, warum mir das normale X-Plane Echtzeitwetter besser gefällt als xEnviro 1.09:
Ich bin heute am Morgen zur gleichen Zeit bei fast identischem Wetter die gleiche Strecke im X-Plane geflogen. Hier das normale X-Plane Echtzeitwetter:
und hier mit xEnviro 1.09:
So toll die Effekte, die xEnviro zum Teil bietet, auch sind – mit der Realität verglichen gefällt mir die Darstellung des X-Plane Echtzeitwetter besser weil viel näher an der Realität.


Vom Stand V113 ging es mit Bussen zum Terminal 1. Abflug von LH 370 lt. Boardkarte vom Gate A68.

Die Anreise, Teil 2

Gleich bei der ersten Anzeigetafel gecheckt ob dies auch noch stimmt – ja LH 370, Terminal 1, Gate A68. Alles ist gut Beschildert und der Weg ist gleich gefunden. Da wird einem zum ersten mal die Dimension dieses Flughafens bewusst. Obwohl man vom gleichen Terminal weiterfliegt, ist der Weg gewaltig. Gate A68 ist auch nur ein Ausgang zum Bus. Mit dem wieder auf eine Vorfeld-Parkposition – V173B. Die CRJ 900 ist noch nicht Bereit fürs einsteigen, also im Bus warten und noch ein paar Bilder machen:

Mit 18 Minuten Verspätung sind wir dann in Frankfurt gestartet.

AERO – Halle A6

Ich habe kurz einiges der AERO angesehen, interessant für mich war aber die Halle A6 – dort war  die 16. German Flight Simulation Conference. Aerosoft als Veranstalter und einige Hard- und Softwarefirmen sowie IVAO hatten dort ihre Stände. Viel interessantes war da zu bestaunen. Und die Vorträge die den ganzen Tag über geboten wurden waren ebenfalls sehens- und hörenswert. Der Besuch gestaltete sich für mich so: Vortrag besuchen, die kurze Pause bis zum nächsten Stände ansehen, wieder zurück zum nächsten Vortrag usw. Da sind einige Kilometer zustande gekommen. Der treffendste Satz in einem der Vorträge war:  Hardware for your Flightsimulation Software starts at 20,00 Euro – and the sky has no limts. Genauso ist es: die günstigsten Joysticks gibt es für ca. 20,00 Euro. Ein Cockpit, welches mir wirklich gut gefallen hat kostet schlappe 175.000,00 Euro. Und das ohne Motion-Plattform. Wunderschön – aber leider nicht finanzierbar. Was mich echt beeindruckt hat war die Entwicklung von VR. X-Plane bietet ja jetzt ab Version 11.20 VR Unterstützung an. Am Stand von Aerosoft konnte ich es selbst mit der Oculus-Rift testen. Es hat mich echt überzeugt. Ich konnte die Cessna mit den Touch-Controllern problemlos steuern und die Sicht war großartig. Man hat wirklich den Eindruck im Cockpit zu sitzen. Und das obwohl jetzt nichts für mich speziell abgestimmt war. Ich fürchte, das wird eine der nächsten Investitionen werden. Hier nun aber einige Bilder, was es so alles zu sehen gab:

Natürlich habe ich auch den Stand von IVAO besucht. Besonders gefreut hat mich, dass ich Rob Overdijk persönlich kennenlernen konnte. Mein erstes Posting im Forum von IVAO wurde von Rob beantwortet. Und nun ist er das erste Mitglied von IVAO, welches ich persönlich getroffen habe. Das war natürlich ein – besser gesagt zwei – Bilder wert:

Um 16:45 fuhr ich mit dem gratis Shuttle-Bus wieder zurück zum Flughafen und nutzte die Zeit bis zum Boarding für etwas Plane-Spotting. EDNY – so die ICAO Bezeichnung für den Flughafen Friedrichshafen – hatte an diesem Tag wirklich viel zu tun. Geschätzte 15 kleine GA-Maschinen warteten permanent auf drei verschiedenen Exits auf ihren Abflug. Und immer wieder kamen auch welche in Friedrichshafen an.

Und der Zeppelin hatte auch viel zu tun an diesem Tag. Kaum war ein Rundflug beendet, startete schon der nächste.

Die Heimreise, Teil 1

Wer eine Reise tut, der kann was erzählen. Und genauso ist es. Das die Sicherheitskontrollen strenger geworden sind, das ist nicht neu. Das es viele Dinge gibt, die man nicht mehr oder nur in speziellen Mengen und eigener Verpackung mitnehmen darf, auch nicht. Doch als in Friedrichshafen mein Feuerzeug – wie soll ich sagen – aufs genaueste geprüft wurde, überraschte mich aber doch. In Wien beim Abflug am Morgen gab es damit keine Probleme. In Friedrichshafen holte die Dame hinter dem Bildschirm eine andere und zeigte ihr am Monitor wo „der gefährliche Gegenstand“ ist. Diese Dame kam dann mit der Schale und ich musste „den Gegenstand“ – mein Feuerzeug, herausholen und herzeigen. OK – es ist kein „normales“ sondern ein Lichtbogenfeuerzeug. Die Dame begutachtete es genau, wie es funktioniert, sagte „einen Moment bitte“ und verschwand mit meinem Feuerzeug. Offensichtlich suchte sie die „Chefin“ des Sicherheitschecks, besprach sich mit dieser, dabei wurde immer wieder angesehen wie es funktioniert und zu guter Letzt kam sie zurück, gab mir das Feuerzeug und meinte „Ist OK“. Also für die Zukunft und auch als kleine Warnung an alle Lichtbogenfeuerzeug Besitzer: Auf Flugreisen lieber ein normales mitnehmen. Es könnte Schwierigkeiten geben.

Der Freitag war offensichtlich auch ein erster Abreisetag von einigen Ausstellern. Denn anstatt der normal eingesetzten CRJ 900 war dieser Flug mit einer Embraer 190 – die 10 Sitzplätze mehr hat und komplett voll war.

Vom Vorfeld-Parkplatz der Maschine ging es mit dem Bus wieder zum Terminal 1.

Heimreise, Teil 2

Bis zum Boarding meiner letzten Etappe hatte ich ca. 2 Stunden. Auf meiner schon vorhanden Bordkarte hatte ich Gate A40 angegeben. Auf den Anzeigetafeln im Flughafen waren die Abflüge für 21:50 noch nicht angezeigt. So habe ich mich langsam Richtung Gate A40 auf den Weg gemacht. Für alle, die den Flughafen Frankfurt kennen: Mit dem Bus angekommen bin ich im Bereich von Gate A05. Bei A40 war ebenfalls noch keine Angabe für meinen Flug, Zeit war auch also etwas zum Essen organisieren. Gesagt, getan und gleich auch auf den Anzeigetafeln nachgesehen, ob mein Rückflug nach Wien (LH1246) schon angezeigt wird. Ja – Gate A01. Super, ganz am anderen Ende. Dort angekommen, man ist ja nicht neugierig, nochmals die Anzeigetafel gecheckt und siehe da: nur mehr Terminal 1 ohne Gate Angabe. Aha, da wird sich wohl noch was ändern. Am Handy nachgesehen – dort steht immer noch Gate A40 (ganz am anderen Ende vom Terminal 1). Um 20:23 meldet mir mein Handy eine neue Mitteilung: Gate changed to A17. Also wieder fast den halben Weg retour zum Gate A17. Ja – Boarding um 21:00 Uhr für einen LH Flug nach Amsterdam und um 21:20 Boarding für meinen Flug. Da dachte ich mir schon, dass das etwas knapp wird. Denn Gate A17 ist ein Finger – also man steigt über den „Finger“ direkt ins Flugzeug ein. Wenn um 21:00 Uhr das Boarding für den Amsterdam Flug ist, muss danach der Flieger mit Pushback weggeschoben werden, erst dann kann die Maschine nach Wien erst auf Gate A17 einparken. Danach müssen die Fluggäste erst aussteigen, die Maschine gereinigt, gecheckt, betankt und Einstiegsbereit gemacht werden. Das in 20 Minuten? Kaum möglich. Und so war es auch. Zusätzlich bekam die Maschine in Amsterdam keinen Slot und stand eine gefühlte Ewigkeit am Gate. Kurz vor 21:20 – also der geplanten Boardingzeit – kam auch die erste Durchsage: Die Maschine nach Wien ist schon am Flugplatz in Frankfurt, kann aber nicht ans Gate weil die Maschine nach Amsterdam noch da steht. Gleichzeitig wurden die Passagiere der Economy Class mit mehr als einem Handgepäck aufgefordert, das zusätzliche Handgepäck kostenfrei aufzugeben. Da wundere ich mich immer wieder, was da so schwer zu verstehen ist. Erlaubt ist ein Handgepäck mit den genau definierten maximal Maßen und einem Gewicht von max. 8 Kilogramm. Diese Aufforderung wurde mehrmals wiederholt und auch darauf hingewiesen, dass die Maschine restlos voll ist und Handgepäck, welches nicht untergebracht werden kann in Frankfurt bleibt, da ein umladen dann nicht mehr möglich ist. Zur Info: In Frankfurt gibt es ab 23:00 Uhr ein Nachtflugverbot. Ab dann darf keine Maschine mehr starten. Für viele Fluggäste war dies trotzdem kein Grund einzusehen, dass ein Trolley und eine Tasche nicht ein, sondern zwei Handgepäckstücke sind. Und Rekordverdächtig für mich war eine Dame, die überhaupt nicht einsehen wollte, dass sie ihren kleinen Koffer oder eben sehr großen Trolley nicht mit in die Kabine nehmen durfte. Anstatt der erlaubten 8 kg wog ihrer ja „nur“ 22,8 kg. Die nächste Überraschung für viele dieser Geistesblitze – anders kann ich es unter Einhaltung des guten Tons nicht nennen – war die Tatsache, dass die „selbstbedienungs Schleusen“ nicht geöffnet wurden und alle Passagiere samt Handgepäck direkt bei den Schaltermitarbeitern durchgehen mussten. Ich habe es nicht lange mitverfolgen können da ich auf Grund meines Fensterplatzes versuchte rasch in den Flieger zu kommen. Aber bis zu meinem passieren der Boarding-Schleuse waren schon zwei Gepäckwagen voll und der dritte zur Hälfte gefüllt. Im Flieger wurde immer wieder durchgesagt dass die Maschine bis auf den letzten Platz besetzt ist und größere Gepäckstücke unter dem Sitz verstaut werden sollen. Obwohl dies immer in Deutsch und Englisch durchgesagt wurde waren offensichtlich sehr viele, eigentlich die meisten der Fluggäste dieser beider Sprachen nicht mächtig. Mir taten die vier Flugbegleiter schon echt leid. Permanent mussten sie große Stücke aus den Gepäckfächern fischen und den oder die BesitzerIn auffordern, dieses unter dem Vordersitz zu verstauen. Durch all diesen Umständen starteten wir in Frankfurt mit fast 50 Minuten (heute denke ich mir: eigentlich nur 50 Minuten) in Frankfurt. Jetzt noch ein paar Bilder dazu:

Meine Hochachtung gilt den Flugbegleitern: Trotz der Ignoranz vieler Fluggäste blieben sie (drei Damen und ein Herr) durchwegs freundlich und höflich. Ich persönlich hätte für ein anderes reagieren der Flugbegleiter sehr viel Verständnis gehabt.

Vielen Dank an alle, die bis hierher gelesen haben. Danke für das Interesse. Und wer noch immer nicht genug hat, kann sich alle Bilder und Videos in dieser Zusammenfassung ansehen:

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